Langfristiges Konzept in Unternehmen des Mittelstandes der BG ETEM durch gesundheitsgerechte Arbeitsgestaltung arbeitsbezogene Rückenbeschwerden verhindern

Projekt-Nr. BGETEM 039

Status:

abgeschlossen 06/2015

Zielsetzung:

Viele Arbeitsplätze werden ergonomischen Anforderungen nur unzureichend gerecht: Eine Erkenntnis, die deutlich wird, sobald man Arbeitssysteme analysiert und die für alle Branchen und Unternehmensgrößen gilt. Aus ergonomischen Mängeln resultieren zahlreiche Probleme, zum Beispiel Beschwerden und Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems, die von den Verantwortlichen im Unternehmen durchaus erkannt werden. Oftmals mangelt es jedoch daran, konkrete Ursachen zu ermitteln sowie geeignete Präventionsmaßnahmen abzuleiten und umzusetzen. An dieser Stelle hat das Projekt LUMBAR angesetzt.

Dabei hat die BG ETEM gezielt Unternehmen des Mittelstandes ausgewählt, die in der Regel nicht über Personal verfügen, welches speziell in ergonomischer Arbeitssystemgestaltung geschult ist. Stattdessen wurden betriebliche Vertreter im Umgang mit dem Bewertungssystem BDS geschult. Damit sind sie in der Lage, den kontinuierlichen Verbesserungsprozess auch nach Ablauf der Projektzeit selbstständig fortzuführen.

Aktivitäten/Methoden:

Im ersten Schritt wurde die bisherige Arbeitssystemgestaltung im Unternehmen untersucht. Auf dieser Grundlage konnte man potenzielle arbeitsbedingte Überbelastungen des Muskel-Skelett- sowie des Herz-Kreislauf-Systems identifizieren. Bei der Erhebung wurden die Belastungssituationen für die Beschäftigten ganzheitlich bewertet und zwar mit dem Verfahren des Belastungs-Dokumentations-Systems (BDS). Es basiert auf verschiedenen objektiven Bewertungsverfahren, wie den Leitmerkmalmethoden zur Gefährdungsanalyse.

Die anschließend initiierten Gestaltungslösungen (neue U-Linien-Bestückungswagen, variable Anbringung von Monitoren an Prüfarbeitsplätzen, herangeführte Materialzufuhr, Rollenwechsel bei Wäschecontainern etc.) wurden wiederum mit dem BDS bewertet und die Verbesserungen im Vorher-Nachher-Vergleich dargestellt.

Ergebnisse:

Das Projekt LUMBAR hat gezeigt, dass sich mittels systematischer Bewertungsverfahren, wie das von ASER entwickelte BDS, nicht nur Problemfelder identifizieren lassen, sondern man auch gezielt nach geeigneten Lösungen suchen kann. Die damit gefundenen Ansätze lassen sich ferner auf ihre Wirksamkeit hin überprüfen.

Das Projekt LUMBAR hat zudem bestätigt, dass Lösungen nicht immer kostenintensiv sein müssen, sondern oftmals in Eigenregie umgesetzt werden können.

Stand:

30.05.2016

Projekt

Gefördert durch:
  • Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse (BGETEM)
Projektdurchführung:
  • Institut für Arbeitsmedizin, Sicherheitstechnik und Ergonomie (ASER)
Gefährdungsart(en):

Arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren, Handhabung von Lasten, ungünstige Arbeitsumgebung

Schlagworte:

Arbeitsplatzgestaltung, Ergonomie, Muskel-Skelett-Erkrankungen (außer Krebserkrankungen)

Weitere Schlagworte zum Projekt:

Beschwerden und Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems, ergonomische Arbeitssystemgestaltung, Gefährdungsbeurteilung