abgeschlossen 12/2013
Das Forschungsprojekt zielt auf die Entwicklung von Lösungsansätzen zur Verbesserung der beruflichen und gesundheitlichen Situation des pädagogischen Personals in KiTas sowie auf die Evaluierung der Effekte von Präventionsmaßnahmen vor allem zur Reduzierung der körperlichen Belastungen ab.
Zielgruppen des Projektes sind einerseits die Beschäftigten der Kitas selbst, andererseits die Kita-Träger sowie die Präventionsdienste der Unfallkassen und der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW).
Das Projekt „ErgoKiTa – Prävention von Muskel-Skeletterkrankungen bei Erzieherinnen und Erziehern in Kindertageseinrichtungen (KiTas)“ wurde im Zeitraum Juni 2011 – Dezember 2013 von den Projektpartnern IAD (Institut für Arbeitswissenschaft, TU Darmstadt), ASU (Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin, Goethe-Universität Frankfurt/Main) und IFA (Institut für Arbeitsforschung der DGUV, St. Augustin) bearbeitet.
Berücksichtigt man die Ergebnisse aus Befragungen (Rahmenbedingungen, Beanspruchungen) in 256 Einrichtungen in Hessen, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen bzw. in 24 ausgewählten Einrichtungen (257 teilnehmende Mitarbeiter/innen) und den dort vertiefenden Untersuchungen mit Workshops und Begehungen sowie die Erkenntnisse aus Messungen (CUELA) und Tätigkeitsaufschreibungen in neun Einrichtungen (2 Erzieherinnen/Einrichtung), so zeigen sich grundsätzliche Defizite bzw. Belastungen in den zeitanteilig wesentlichen Teiltätigkeiten Spielen, Essen, Pflege und Schlafen, die in unterschiedlich stark ausgeprägter Form in vielen Einrichtungen vorkommen und zu Fehlbelastungen führen. Dies sind vor allem:
Unter Berücksichtigung des jeweiligen pädagogischen Konzepts lassen sich unterschiedliche Lösungsansätze zur Belastungsreduktion ableiten:
Diese Ansätze wurden u.a. in einem Basiskatalog mit beispielhaften Lösungsvorschlägen für die oben genannten Tätigkeitbereiche aufgenommen und ebenso wie eine an den Erkenntnissen orientierte Verhaltensschulung in sechs Einrichtungen pilothaft umgesetzt. Die Wirksamkeit der Lösungsansätze sowie deren Akzeptanz konnte einerseits durch entsprechende Nachmessungen, andererseits durch die Ergebnisse einer Nachbefragung belegt werden.
Die Erkenntnisse des Projektes bestätigen die aus Sicht der DGUV bestehende Notwendigkeit präventiver Maßnahmen für den Erhalt der Erzieher/innengesundheit insbesondere im Hinblick auf Muskel-Skelett-Erkrankungen. Die im Rahmen des Projekts erarbeiteten und evaluierten Lösungs-ansätze können unmittelbar zur präventiven Arbeitsgestaltung in Kindertageseinrichtungen genutzt werden. Hierdurch ist eine qualitative Verbesserung der Arbeitssituation, die mit einer Verringerung von Muskel-Skelett-Beschwerden und -Erkrankungen einhergeht, zu erwarten.
Die Ergebnisse des Projektes können zukünftig folgende praktische Anwendungen finden:
Öffentlicher Dienst
Gefährdungsart(en):Arbeitsorganisation/-schutzmanagement
Schlagworte:Prävention, Muskel-Skelett-Erkrankungen (außer Krebserkrankungen), Besondere Personengruppen
Weitere Schlagworte zum Projekt:ErgoKiTa, Muskel-Skelett-Erkrankungen, Erzieher, Kindertageseinrichtungen (Kita)